Hausaufgaben gehören zur Schule

Warum?

Hausaufgaben sind laut Notenbildungsverordnung §10 zur Festigung der im Unterricht vermittelten Kenntnisse, zur Übung, Vertiefung und Anwendung der vom Schüler erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie zur Förderung des selbstständigen und eigenverantwortlichen Arbeitens erforderlich.

Die Hausaufgaben müssen im inneren Zusammenhang mit dem Unterricht stehen und sind so zu stellen, dass sie der Schüler ohne fremde Hilfe in angemessener Zeit erledigen kann.

Aus der Notenbildungsverordnung ergibt sich somit, dass die Hausaufgaben notwendig sind, um das im Unterricht Gelernte zu üben und zu vertiefen.

 

Wo?

Sorgen Sie für einen festen, ruhigen Arbeitsplatz (es kann auch der Esstisch sein).

Ermöglichen Sie Ihrem Kind eine richtige Sitzhaltung und achten Sie auch darauf, dass er diese einhält. 

Der Stuhl muss der Größe des Kindes angepasst sein. Die Füße stehen auf dem Boden, zwischen Oberschenkel un Kniegelenk im rechten Winkel. Es empfiehlt sich ein Stuhl ohne Rollen. 

Achten Sie auf gute Lichtverhältnisse: Das Licht sollte von vorne oder von links bei Rechtshändern und von rechts bei Linkshändern einfallen, damit keine Schatten auf die Schreibunterlage geworfen werden. 

Steht der Schreibtisch vor dem Fenster, darf es draußen nicht so viel zu schauen geben (z.B. Straße oder Spielplatz). 

 

Wann? 

Beobachten Sie Ihr Kind, ob es nach der Schule sofort weiter arbeiten will oder zunächst Ruhe benötigt. Macht ihr Kind bei den Großeltern oder einer Tagesmutter Hausaufgaben, besprechen Sie die geeignete Zeit.

 

Dementsprechend setzen Sie eine feste Hausaufgabenzeit an. Arbeiten Sie dann einen festen Wochenhausaufgabenplan aus. Berücksichtigen Sie dabei außerschulische Aktivitäten, wie z.B. Musik- und Sportunterricht.

 

Planen auch Sie die Hausaufgabenzeit in Ihren Tagesterminplan ein.

 

Bedenken Sie bitte, dass vor dem Schlafengehen und nach dem Aufstehen keine geeignete Hausaufgabenzeit ist.

 

Wie lange? 

Für unsere Schule gelten gewisse Zeiträume, die für die einzelnen Klassen festgelegt sind. Die Arbeitsdauer an den Hausaufgaben sollte sich bei normalem Arbeitstempo in diesen Zeiträumen abspielen. 

Klasse 1 und 2 zwischen 30 und 45 Minuten. 

Die Richtzeit kann in Klasse 1 erst nach einer gewissen Zeit als Durchschnitt genommen werden. Anfangs schwankt die Hausaufgabenzeit sehr. 

Klasse 3 und 4 zwischen 45 und 90 Minuten. 

Diese Zeiten gelten für "aktiv gearbeitet". Kleine Pausen sind nach Konzentrationsphasen erlaubt. Aber nur zum Frischluft schnappen, Beine vertreten, etwas trinken, u.ä. 

 

Wie? 

Anfangs sind Sie als Organisator und Helfer gefragt. Ziel ist es, dass Sie Ihr Kind in die Selbständigkeit entlassen und sich immer mehr zurücknehmen. Ihr Kind muss sich von Anfang an für seine Hausaufgaben selbst verantwortlich fühlen und alleine arbeiten. Damit Ihr Kind ohne Unterbrechung an den Hausaufgaben arbeiten kann, schließen Sie mögliche Ausweichverhalten aus. Stellen Sie sicher, dass es z.B. auf der Toilette war, dass es etwas getrunken hat, dass es mit dem Haustier gekuschelt hat, dass...

Zu Beginn der Hausaufgabenarbeit werden die Eintragungen im Hausaufgabenheft in der Reihenfolge nummeriert, in der das Kind die Aufgaben erledigen will. Üben Sie mit Ihrem Kind den Wechsel von leichten und schweren Aufgaben ein. Achten Sie darauf, dass es mit der leichten Aufgabe beginnt. Nun muss Ihr Kind überlegen, was es für die Erledigung der Aufgabe benötigt. Diese Materialien legt es bereit und beginnt im günstigen Fall mit der Arbeit. Falls dies nicht der Fall ist, lassen Sie sich die Aufgaben erklären und den Lösungsweg beschreiben.

Loben und ermuntern Sie ihr Kind für die bevorstehende Aufgabe, wenn es Ihnen alles erklären konnte. Falls Ihr Kind bei den Erklärungen an einer Stelle nicht mehr weiter weiß, fragen Sie nach, erinnern Sie an den Unterricht, …

Lassen Sie Ihr Kind denken, es findet den Weg.

Erledigte Hausaufgaben werden weggeräumt. Die nächste Hausaufgabe wird wieder begonnen mit der Überlegung: Was benötige ich dafür?

So werden die Hausaufgaben Schritt für Schritt erledigt.

 

Wie lobe ich richtig? 

Lob muss nicht immer mit Hife von Worten erfolgen. Ein Lächeln, ein Zunicken, ein Zublinzeln und eine freundliche Berührung können genauso schön sein. Schränken Sie Ihr Lob nicht gleich wieder ein, indem Sie ihm sofort einen Tadel folgen lassenn ("Der Aufsatz ist gut geschrieben, aber die vielen Kommafehler sind fürchterlich"). Loben Sie sofort. Beziehen Sie Ihr Lob direkt auf die Aufgabe und begründen Sie.

 
Wie kritisiere ich mein Kind richtig? 
 
Kritisieren Sie nur die Aufgaben, die Ihr Kind nicht nach Ihren Vorstellungen gemacht hat, nicht Ihr Kind als Person. Gehen Sie bei Ihrer Kritik von dem Leistungsvermögen Ihres Kindes aus und nicht von einem idealen Maßstab. Versuchen Sie eher das Gelungene als die Fehler zu sehen! Erkennen Sie Fortschritte an, auch dann, wenn noch nicht alles perfekt ist! 
 
Wenn ein Kind selbst weiß, dass ihm etwas misslungen ist, so besteht keine Notwendigkeit, es noch einmal darauf hinzuweisen. Trösten Sie Ihr Kind stattdessen und suchen Sie gemeinsam nach einer Möglichkeit, es nächstes Mal besser zu machen. 
 

Wichtig!

  • Eltern müssen dafür sorgen, dass die Kinder Hausaufgaben machen.
  • Eltern sollten auch die Arbeit ihrer Kinder honorieren und dafür Interesse zeigen.
  • Eine Korrektur ist nur notwendig, wenn Ihr Kind Sie darum bittet.

 

Was kann ich als Elternteil noch tun?

  • Ruhe bewahren.
  • Eigenen Termindruck ausschalten.
  • Sich vornehmen, geduldig zu sein.
  • Fühlen Sie, dass Ihre Geduld zu Ende geht, nehmen Sie sich eine Auszeit, verlassen Sie den Raum, atmen Sie tief durch.
  • Verletzen Sie Ihr Kind nicht mit Kritik an der gesamten Person („Warum bist du so dumm?“, „Womit habe ich ein solches Kindverdient?“, „Was kannst du überhaupt?“,…..)
  • Kritisieren Sie nur die bearbeitete Aufgabe.
  • Ermuntern Sie Ihr Kind, wenn es durch einen Misserfolg traurig ist.
  • Erkennen Sie auch jeden kleinen Fortschritt an, auch wenn die Lösung noch nicht perfekt ist.
  • Fragen Sie andere Eltern nach ihren Erfahrungen.

 

Weitere Fragen?

Sind immer noch Fragen offen, gibt Ihnen die Klassenlehrerin bzw. der Klassenlehrer Hilfestellung. Vereinbaren Sie einen Termin.

Es gibt auch die Möglichkeit, Kontakt mit der Beratungslehrerin aufzunehmen. Im nächsten Kapitel finden Sie Möglichkeiten hierzu.

 

Literatur:

*Hausaufgaben - Helfen aber wie? B. Kohler Beltz Verlag

*Hausaufgaben Info und Tipps für Eltern. M. Rammert/Elke Wild Herder Verlag

*Hausaufgaben fit in 30 Minuten. B. Gemmer/Chr. Konnertz Gabal Verlag

*Frau Ulkig oder wie man Hausaufgaben macht. A. Neubauer kbarello  Verlag

*So helfe ich meinem Schulkind. G. Keller/B. Thewalt Quelle und Meyer

*Lernen will gelernt sein. G. Keller Quelle und Meyer

*Lerntypen und Lernstrategien. E. Gaßner k2publisher

*Schubs Tipps. D. Träbert

*Lernen mit K. u. p. W.  Enders Beltz Verlag

*Lernen kann phantastisch sein. B. M. Vitale Gabal Verlag